Mittwoch, 30. Januar 2013

Mitglied im Börsenverein des Deutschen Buchhandels

Da ich eine starke Interessenvertretung für das Kulturgut Buch für sehr wichtig halte, freue ich mich sehr über die Mitgliedschaft im Börsenverein des Deutschen Buchhandels.


Fachverlag Thomas Ferber

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Der Fachverlag Thomas Ferber wurde  im November 2010 gegründet. Der eine Schwerpunkt liegt in der Reihe "Praxisratgeber Vergaberecht", die den Anspruch hat, komplexe Sachverhalte des Vergaberechts verständlich und praxisorientiert zu vermitteln. Ein anderer Schwerpunkt bildet das Thema unterhaltsame Mathematik, um für Mathematik zu werben und zu begeistern.
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Dienstag, 8. Januar 2013

Jahresanfang, Kalender und Antike

Der Jahreswechsel gibt Anlass, um sich ein paar Gedanken über unseren Kalender zu machen. Unser heute weltweit hauptsächlich verwendeter Kalender ist der Gregorianische Kalender (eingeführt im Jahr 1582 durch Papst Gregor XIII.). Dieser modifiziert den von Gaius Julius Caesar 46 v. Chr. [2] eingeführten Julianischen Kalender.

Der Julianische Kalender

Der Julianische Kalender besteht in seinen Normaljahren aus 365 Tagen und hat alle vier Jahre ein Schaltjahr mit 366 Tagen und damit eine mittlere Jahreslänge von 365,25 Tagen.

Da die Erde für ihren Umlauf auf der Bahn um die Sonne allerdings nur 265,242 Tage
(Dauer 2000.0:  365,24219052 Tage= 365 d 5 h 48 min 45,261 s aus Wikipedia)
benötigt, kommt es zu einer Abweichung. Die Differenz zwischen der Dauer der wahren Umlaufzeit der Erde und der Dauer eines Julianisches Jahres klingt wenig (0,00780948 Tage/Jahr = ca. 11 Minuten/Jahr), summiert sich aber über die Jahrhunderte auf. Nach 128 Jahren beträgt der Fehler bereits einen ganzen Tag.

Eingeführt wurde der Julianische Kalender durch Gaius Julius Caesar per Dekret im Jahr 46 v. Chr. um die Probleme der früheren Kalender zu lösen. Aus dem altrömischen Kalender wurde der 1. Januar als Jahresanfang sowie die Bezeichnungen für die Monate übernommen. Allerdings wurden von einigen Monaten die Anzahl Tage erhöht (z. B. Ianuarius von 29 auf 31 Tage).

Die Monate hießen:
  • Ianuarius (31 Tage)
  • Februarius (28 Tage)
  • Martius (31 Tage)
  • Aprilis (30 Tage)
  • Maius (31 Tage)
  • Iunius (30 Tage)
  • Quintilis (31 Tage)
  • Sextilis (31 Tage)
  • September (30 Tage)
  • October (31 Tage)
  • November (30 Tage)
  • December (31 Tage)

Der Schalttag (dies intercalaris) [6] wurde alle vier Jahre nach dem 23. Februar eingefügt.
Der Monat Quintilis wurde im Jahr  44 v. Chr. in Iulius umbenannt. Der Monat Sextilis wurde im Jahr  8 v. Chr. in Augustus umbenannt.

Der altrömische Kalender von König Numa

Der altrömische Kalender ist eng mit dem römischen König Numa Pompilius [6] verbunden, der den Kalender durch Einführung der Monate Ianuarius und Februarius von zehn auf zwölf Monate mit insgesamt 355 Tagen umgestaltet haben soll (ca. 713 v. Chr).

Das Jahr begann am 1. März (Monat Martius) und endete mit dem Monat Februarius. Die Monate hatten die folgenden Längen [4, Bd. 2 Kalender], [1]:
  • Die Monate Martius, Maius, Quintilis und October waren 31 Tage lang,
  • Die Monate Ianuarius, Aprilis, Iunius, Sextilis, September, November und December waren 29 Tage lang.
  • Der Monat Februarius war 28 Tage lang.
Seit dem Jahr 153 v. Chr. begann das römische Jahr mit dem 1. Januar. Um den Kalender an den realen Sonnenumlauf anzupassen, wurde alle zwei Jahre ein Schaltmonat (mensis intercalaris) [6], [4, Bd. 2 Kalender] mit 27 Tagen Dauer nach dem 23. oder 24. Februar eingefügt. Der Monat Februarius war in diesen Schaltjahren damit nur 23 oder 24 Tage lang.

Damit hat das Jahr eine durchschnittliche Länge von 366,25 Tagen.


Der Gregorianische Kalender

Im Gregorianische Kalender beträgt die Dauer eines mittleren Kalenderjahres 365,2425 Tage. Dies wurde durch eine neue Schaltjahresregel erreicht:
  • Schaltjahre sind alle ganzzahlig durch vier teilbaren Jahre (identisch zur Regel im Julianische Kalender),
  • Ist das Jahr allerdings ganzzahlig durch Hundert teilbar und nicht ganzzahlig durch 400 teilbar, ist es kein Schaltjahr,
  • Ist das Jahr ganzzahlig durch 400 teilbar, ist es ein Schaltjahr

Zusammenfassung

In unserem heutigen Kalender spiegelt sich der Kalender der römischen Antike. Monatsnamen, Monatslängen und Jahresanfang haben dort ihren Ursprung.

Literatur:

[1] Holford-Strevens, Leofranc. Kleine Geschichte der Zeitrechnung und des Kalenders- Reclam 2008
[2] Görke, Winfried. Datum und Kalender. Springer 2011
[3] Lenz, Hans. Universalgeschichte der Zeit. Marix Verlag 2005
[4] Der Kleine Pauly - Lexikon der Antike, Bd. 3. Deutscher Taschenbuchverlag 1979
[5] Rüpke, Jörg. Zeit und Fest. C. H. Beck 2006
[6] Vogtherr, Thomas. Zeitrechnung. C. H. Beck 2001