Hallo, mein Name ist Rudolf. Ich bin ein Rentier. Und ich arbeite für den Weihnachtsmann, wie 20 weitere Rentiere auch. Heute standen wir Rentiere schon seit Stunden in unserer Box. Und gefüttert hatte uns auch noch niemand. Wir waren sehr aufgeregt, denn es war Heiligabend. Stunden vergingen. Keiner kam. Es war jetzt schon früher Nachmittag. Ich machte mir jetzt wirklich Sorgen. Dann stand der Entschluss für mich fest: Ich wollte mal nachgucken, was da los war.
Ich ging den Stall entlang, auf den Hof, wo schon der Schlitten stand, zu dem kleinen gemütlichen Holzhaus. Vorsichtig klopfte ich mit meinen Hufen gegen die Tür. Keiner machte mir auf. Ich blökte: „He, Weihnachtsmann, bist du da? Wir haben Hunger und warten auf dich. Es ist schon später Nachmittag. Weihnachten fällt ins Wasser, wenn du jetzt nicht kommst!“
Keiner antwortete mir. Ich stieß die Tür auf.
Ich mag es, beim Weihnachtsmann im Haus zu sein. Hier ist es warm, es brennt immer ein Feuer. Und es liegt hier irgendwas in der Luft - ob es der Duft von Spekulatius ist? Ich weiß es nicht... Jetzt tappte ich leise durch das Haus. Und da, im Ohrensessel lag der Weihnachtsmann. Ich blökte ihn entsetzt an: „He, Weihnachtsmann, heute ist Heiligabend, und du schläfst seelenruhig. Wer soll denn den Kindern die Geschenke bescheren, wenn du schläfst?“ Der Weihnachtsmann zuckte zusammen, riss die Augen auf und rief:„Was sagst du da, Rudolf, ist es schon so spät? Aber dann los!“ Der Weihnachtsmann sprang auf und rannte in den Stall, spannte die 20 anderen Rentiere und mich an, lud die ca. 2.000.000 Geschenke auf und rief: „Seid ihr bereit, meine Lieben?“ „ Ja!“ riefen wir, „ Na dann nichts wie los!“rief der Weihnachtsmann.
Es war ein sehr anstrengender Flug. Wir mussten richtig schnell laufen, und hungrig waren wir ja immer noch. Als wir gerade zum Sturzflug ansetzten, blitzte es ca. vier Mal, und wir wurden von Polizisten aus dem Verkehr gelenkt. Ein Polizist sagte: „He, Sie, Sie wurden vier Mal geblitzt, wissen Sie, was Sie das kostet?“ - „Nein, woher soll ich das wissen?“, sagte der Weihnachtsmann frech. „Das wird Sie ca. 400 Euro kosten, und Ihren Führerschein sind Sie auch erst mal los.“ „Was?“ rief der Weihnachtsmann, „Und die Kinder? Von wem sollen die denn ihre Geschenke bekommen, wenn ich meinen Führerschein los bin? Bitte, ich bin doch ohnehin schon zu spät dran. Helfen Sie mir. Bitte, bitte, bitte!!!“
„Na gut“, sagten die Polizisten, „diesmal drücken wir noch mal ein Auge zu ,aber das nächste Mal ,auch wenn es Heiligabend ist, sind Sie Ihren Führerschein los, und die Rentiere müssen wir ins Tierheim geben. Und jetzt geben sie uns bitte Geschenke. Wir wollen Ihnen helfen sie zu verteilen. Wir haben nämlich auch Kinder, die sind ganz verrückt auf Weihnachten.“
Also verteilte der Weihnachtsmann ein paar Geschenke auf die Polizisten. Diese verteilten dann die Geschenke in der Stadt. Schon bald waren alle Familien versorgt und Weihnachten konnte stattfinden.